Viele
verschiedene Begriffe fuer ein Naturprodukt.
Die genaue Herkunft des Wasserkefirs ist leider nicht bekannt. Man vermutet, dass er seinen Ursprung in Mexiko hat. Dort ist er 1899 in Gegenwart von zuckerhaltigem Wasser auf Opuntia-Kakteen zum ersten Mal urkundlich erwaehnt.- (M. Lutz)
In Europa und Deutschland ist der Wasserkefir auch unter dem Namen "Japankristalle" bekannt. Aufgrund des biologischen Aufbaus sind Japankristalle identisch mit dem etwas bekannteren Wasserkefir. Es ist anzunehmen, dass der Wasserkefir verschiedene Herkunftsregionen besitzt.
Diese
Kristalle sind zweifellos identisch mit der Mikroorganismen-Gemeinschaft, die
in den 30er Jahren schon in der Schweiz bekannt war. Man nannte sie dort TIBI.
In Paris waren diese Koernchen um 1890 unter der Bezeichnung "graines
vivantes" (uebersetzt: "lebende Koernchen") bekannt.
Franzoesische Weinbauern nehmen ein sehr aenliches Material ("Franzoesischer
Wasserkefir") >fuer die Gesundheit und zur Verbesserung des Wassers<.
Offensichtlich wird das im Leitungswasser enthaltene Nitrit fuer die
Stoffwechselvorgaenge der Mikroorganismen verbraucht. Eine enge Verwandtschaft
besteht auch zu der "ginger beer plant", mit der die Englaender ihr
beruehmtes Ingwer-Bier (ginger beer) brauen.
In letzter Zeit gibt es in einigen Bio- und Naturkostlaeden
Wasserkefirfermente zu kaufen. Diese bestehen ebenfalls aus
Mikroorganismen und haben einen aehnlichen Geschmack wie der originale
Wasserkefir. Allerdings sind diese Fermente recht kurzlebig (im Gegensatz
zum originalen Wasserkefir vermehren diese sich nicht), sie verbrauchen sich
mit der Zeit selbst und muessen nachgekauft werden. Der originale Wasserkefir
begleitet Sie, je nach Bedarf, ein Leben lang.
Was sind diese
Koernchen mit den verschiedenen Namen nun eigentlich?
Oft wird zwischen Wasserkefir und
Japankristallen unterschieden, das ist aber nicht richtig: Der Wasserkefir ist
biologisch identisch mit den Japankristallen.
Unter dem Mikroskop
sieht man, dass sie aus verschiedenen Mikroorganismen bestehen:
Hauptsaechlich handelt es sich um
eine Lebensgemeinschaft von Lactobacillus brevis, Streptococcus
lactis und Saccharomyces cerevisae auch Betabacterium vermiforme, Saccharomyces
pastorianus und Saccharomyces Radaisii. Da es sich um eine
Mischkultur handelt koennen auch weitere Bakterien- und Hefearten vorhanden sein. Diese sind in eine gelatineartige Masse eingebettet, die von
ihnen selbst erzeugt wird.
Ein Biologe nennt
solche Lebensgemeinschaften eine Symbiose:
Verschiedene
Organismen leben zum gegenseitigen Nutzen zusammen. Milchsaeurebakterien
benoetigen zu ihrer Arbeit und zu ihrem Gedeihen gewisse Wirkstoffe und
Vitamine. Die lebenswichtigen Substanzen werden ihnen von den Hefen geliefert.
Dafuer produzieren die Bakterien Saeure, die wiederum von den Hefen bevorzugt
wird und sie vor der Verunreinigung durch andere Mikroorganismen schuetzt.
Im Sauren koennen Faeulnisbakterien und Krankheitserreger nicht leben und sich
vermehren, wenn zudem eine an das Saure angepasste Mikroorganismenbesiedelung
vorhanden ist.
Die
Wasserkefir-Kristalle werden in einfachem Leitungswasser (oder stillem
Mineralwasser) gezuechtet und mit Zucker, getrockneten BIO-Feigen oder anderen
BIO-Trockenfruechten "gefuettert". Die Kristalle vermehren sich dabei. Der
Zucker wird in verschiedene Produkte umgewandelt, die in das Getraenk uebergehen.
Die Mikroorganismen, aus denen die Kristalle bestehen, bewirken, dass der
Zucker unter anderem zu Milchsaeure umgewandelt wird. Die
Kulturfluessigkeit wird, jeden zweiten Tag erneuert. Sie wird durch ein Kunststoffsieb
gegossen, und 6 Essloeffel (Kunststoffloeffel) Kristalle werden in das
Gaergefaess (Einmachglas 3 Liter) zurueckgegeben, das wieder mit 2 Liter Wasser
aufgefuellt wird. Dem Wasser fuegt man etwa 6 gehaeufte Essloeffel Zucker (ca.160g)
zu und gibt 3 BIO-Feigen (oder je nach Geschmack 3 Essloeffel BIO-Rosinen oder 3 Trockenpflaumen)
dazu. Die zugesetzten Fruechte liefern den Stickstoff, den die Kristalle fuer
ihre Stoffwechselprozesse benoetigen. Trinkempfehlung: 1-2 L. taeglich Die getrunkene Menge kann je nach Gefuehl bis zu 4 L./Tag ausgedehnt
werden. Ueberdosierungen und Neben/Wechselwirkungen sind soweit nicht bekannt. Was braucht man? Fuer 2 Liter: Zubereitung: 2 Liter frisches
Wasser in das 3 L. Einmachglas geben, 6 Essloeffel Zucker, die 3 Trockenfeigen
dazugeben, die Zitrone gut abwaschen und 2 bis 3 ein cm dicke Scheiben, bzw. 1 Essloeffel BIO-Zitronensaft beifuegen. Die
Wasserkefirkristalle im Kunststoffsieb mit kaltem Leitungswasser gut
durchspuelen. Dann 6 EL. der Kristalle (darf auch mehr sein) ebenso ins
Einmachglas fuellen und umruehren. Einmachglas ohne Gummiring schliessen, bzw. nur
lose auflegen (Kohlensaeurebildung!) Nach 24 Stunden
nochmal umruehren. Nach 48 Stunden
wird das ganze durch das Kunststoffsieb abgegossen und direkt in Trinkgefaesse
(Kunststoff-, Glasflaschen) abgefuellt...
1
x Einmachglas 3 L. Volumen
1 x Kunststoffloeffel (~Volumen EL.)
1 x grosses Kunststoffsieb
160g Zucker (ca. 6 gehaeufte EL.)
3 BIO-Trocken-Feigen (bzw. Aequivalent, ohne Konservierungsstoffe und Zusatzstoffe!!)
6 EL. Wasserkefirkristalle
1 unbehandelte BIO-Zitrone oder BIO-Zitronensaft
2 L. frisches klares Wasser (Leitungswasser/stilles Mineralwasser)
...und wieder am Anfang beginnen.
Schmeckt gut gekuehlt besonders frisch
und lecker.